Native People

Am kommenden Freitag bin ich noch einmal in unserem Völkerkundemuseum und werde der zweiten Lesung von David Seven Deers lauschen. Diesmal mit meinem Kumpel Michi

Am 03.10. wird anläßlich des Hamburger Filmfestes der Dokumentarfilm “Zuhause in der Wildnis – unser indianisches Leben” mit David Seven Deers  im Cinemaxx 3 am Dammtor, Hamburg gezeigt und da gehe ich natürlich auch hin.

Eine kürzere Fassung des Films kann man am 10.10. auf ARTE sehen. Hier der Link, falls Jemand interessiert ist:


http://programm.ard.de/?sendung=2872412950205208&first=1

Unter "Details" auf der Seite könnt' Ihr lesen, worum es in diesem Film geht. Auch nachstehendes, was ich von dort mal hierher kopiert habe, weil ich es besonders bitter finde:

" Gleichzeitig hat sie gelernt, wie wenig eine Familie wirklich zum Leben braucht und auf wie viele Dinge sie eigentlich verzichten kann. Dennoch hat ihre Entscheidung, mit David in der Wildnis zu leben, ihren Preis. Im Umfeld der Familie gehört der Rassismus noch zum Alltag. Eine weiße Frau, die mit einem Indianer lebt, ist in Kanadas ländlichen Regionen noch immer kaum vorstellbar."

Was mir an den Lesungen mit Seven Deers so besonders gut gefällt ist, dass er nicht einfach nur eine Geschichte aus seinem Buch vorliest, sondern das er auch viel persönliches erzählt und uns (den Zuhörern) zu vermitteln versucht, wie die native american people denken, fühlen und handeln. Ihre Spiritualität den Zuhörern zu vermitteln, ist David Seven Deers Anliegen. Er berichtet auch darüber, wie es den "Indianern"heute geht und gegen wieviel Ignoranz, Intoleranz und Rassismus sie noch immer zu kämpfen haben.

David Seven Deers erzählt all' dies so wunderbar unaufgeregt; ohne anzuklagen; ohne Schuldzuweisungen; ohne Zynismus. Man glaubt ihm jedes einzelne Wort. Ein wunderbarer Mensch und ich freue mich schon sehr auf Morgen und auf den Film, der sicher auch sehr aufschlußreich sein wird.

In sein Buch hat mir David Seven Deers eine Widmung in seiner Sprache geschrieben:

"Lau Siyaye"

Das ist Halkomelem und es heisst "ich grüsse Dich in Freundschaft". Die Sprache sprechen seine Leute, die am "Fraser River"leben. Diesen Namen hat der Fluß von den Leuten, die ihn auch zerstört haben. Die Menschen, die dort seit Jahrhunderten lebten und leben, nannten und nennen den Fluß "Stó:lō". Auch darüber hat David Seven Deers ein Buch geschrieben:

"Die Menschen an meinem Ufer" Es lohnt sich, es zu lesen ...

Lau Siyaye und Morgen Euch allen einen schönen Feiertag!

Lina

Der Film, den ich mir (das hatte ich ja schon erwähnt) anläßlich des Hamburger Filmfestes am vergangenen Freitag angesehen hatte, war aufschlußreich, interessant und sehr berührend. David Seven Deers und seine Familie hatten der Regisseurin ein Jahr lang Einblick in ihr Leben gewährt und der Zuschauer konnte miterleben, wie sich das tägliche Leben und die Natur dort im Laufe der Jahreszeiten in Kanadas Wildnis für die Familie Seven Deers wandelt. Der Protagonist David Seven Deers saß im Kino schräg vor mir und wie er mir und anderen Kinogästen bereits vor Filmbeginn draußen vor der Tür erzählte, sah auch er den fertigen Film zum ersten Mal. Im Kino konnte ich ihn gut beobachten und stellte fest, dass auch er sehr berührt schien von dem Film, denn ich sah, dass er sich ein paar Male die Augen wischte...

Nach Filmende wurde Seven Deers zu einem kurzen Interview vom Veranstalter des Filmfestes nach vorn gebeten und mit wirklich blöden und total unsensiblen Fragen von dem gelöchert. Man hat sofort gemerkt, dass David Seven Deers die Fragen ebenfalls dumm und unangebracht fand und er hat sie zum Glück entsprechend beantwortet. Das alles aber in seiner schon beschriebenen respektvollen und unaufgeregten, ruhigen Art und so konnte ich innerlich frohlocken.

Was ich noch ganz erstaunlich fand: Als ich ihn vor dem Kino entdeckte, begrüsste ich ihn mit "lau siyaye" (das hatte er mir ja als Widmung ins Buch geschrieben wie ich schon erzählte). Er drehte sich zu mir; antwortete etwas in seiner Sprache und sagte dann "wir kennen uns doch aus dem Museum und Du heisst Lina, stimmts?" Booaah, da hab ich aber wirklich gestaunt! Der Typ scheint ein phänomenales Gedächtnis zu haben, wenn er jeden wieder erkennt, der im Museum seiner Lesung lauschte!

Ja, das Ganze war ein wunderbares Erlebnis. Vor allem, weil ich nun einmal aus allererster Hand etwas von meiner Lieblingskultur erfahren durfte!

P.S. Wie bereits erzählt, kann man den Film in gekürzter Fassung am kommenden Freitag auch auf ARTE sehen. Allerdings etwas anders zusammengeschnitten und das Hauptaugenmerk liegt dann auf Sanna Seven Deers; Davids Frau und befasst sich dann hauptsächlich damit, wie sie ihr Leben änderte, um ihrer großen Liebe nach Kanada zu folgen.

LG

Compumouse schrieb:
Ich werde mal sehen, ob ich mich am Freitag beim Fernsehprogramm durchsetzen kann.

Das wird dir sicher gelingen. Wenns Fernsehen läuft, kannste dich sicher durch in die Küche setzen...

Liebe Grüße

Liedermacher

Bischt du aber frech

Paulines Erlebnis zeigt uns mal wieder, das besondere Situationen besondere Gedächtnisleistungen hervor bringen

Da schaust natürlich nicht schlecht,wenn Jemand, der ja mit zig Menschen zu tun hat , dich dann mal eben so mit Namen anspricht

Pilamayaye wakan tanka nici un ake u wo, ahoe!

(Lakota)

Remember:

Am Samstag, den 12. September 2015 wird der indianische politische Gefangene Leonard Peltier 71 Jahre alt. 71 Jahre, von denen der American Indian Movement – Aktivist und Aktivist für indigene Rechte und Menschenrechte seit fast 40 Jahren!!! unschuldig inhaftiert ist.

Hau kola, Leonard!

Mani wastete yo!

"Ein Indianer ist immer bereit, anderen zu helfen und stellt keine hohen Ansprüche. Deshalb besitzen Indianer keine großen materiellen Reichtümer. Aber in spiritueller Hinsicht sind wir reich und das ist viel wichtiger..."

(Thomas Yellowtail, Medizinmann, Crow)

Sanna Seven Deers, die Frau von David Seven Deers schreibt auf Ihrer Facebookseite das Nachstehende (was ich schon längst hierher kopieren wollte):

Liebe Freunde,
ich moechte an dieser Stelle gern meine Stellungnahme zum Oelsandabbau veroeffentlichen. Sie ist auch in meinem Roman "Auf den Schwingen der Sterneneule" zu finden, aber ich hoffe, dass ich so auch ueber fb noch einmal auf das Thema aufmerksam machen kann und wuerde mich freuen, wenn ihr diesen Beitrag teilen wuerdet.

Ganz liebe Gruesse aus dem tiefverschneiten B.C.
Sanna

Shaheylah, 28.02.2014

Liebe LeserInnen,

der Ölsandabbau im Norden von Alberta beschäftigt mich, seit ich in Kanada lebe. Längst sind die horrenden Auswirkungen dieser Industrie kein Geheimnis mehr, aber wenn man bedenkt, wie schnell Kanadas Nordwälder abgeholzt werden, dann ist noch längst nicht genügend Öffentlichkeitsarbeit getan worden um dieser Umweltkatastrophe Einhalt zu gebieten.

Kanada hält den Ölsandabbaus weitgehend aus den Medien fern und promoviert lieber die Arbeitsplätze, die von der Ölindustrie geschaffen werden. Die Regierung beruft sich darauf, dass nur die modernsten Verfahren und Technologien verwendet werden, um die schädlichen Einflüsse auf Mensch, Tier und Natur so gering wie möglich zu halten. Kanada weiß, so sagt die Regierung, was für ihr Land am besten ist. Außenstehende hätten sich nicht einzumischen. Einige Politiker hingegen sagen einfach gerade heraus, was sie denken, nämlich, dass dort oben sowieso nur ein paar Indianer wohnen und es niemanden stört, wenn das Land in eine tote Mondlandschaft verwandelt wird. Eine traurige Aussage.

Seit ich das Manuskript für „Auf den Schwingen der Sterneneule“ vor mehr als zwei Jahren fertiggestellt habe, hat die im Roman erwähnte geplante Pipeline von Nord-Alberta quer durch die Rocky Mountains bis an die noch unberührte Pazifikküste British Columbias trotz aller Proteste immer mehr Gestalt angenommen und neue Umweltkatastrophen zeichnen sich am Horizont ab.

Warum hört niemand auf die Stimmen der Indianer? Sie haben Jahrtausende in diesem Land gelebt ohne seine natürliche Harmonie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Für sie ist kein Landstrich unbewohnt, denn selbst wenn kein Mensch dort lebt, so leben dort immer noch die Tiere, die Bäume, die Pflanzen und die Spirits. Und die Geister der Ahnen streifen noch immer durch die weitläufigen Nordwälder und die unberührte Schönheit der Nordpazifikküste.

Ich hoffe, mit dem vorliegenden Roman noch weiter auf das Problem des Ölsandabbaus aufmerksam zu machen. Eine Umweltkatastrophe mit derartigem Ausmaß geht uns alle an. Der gesamte amerikanische Kontinent leidet seit der Ankunft der Europäer unter ständiger Ausbeute. Die Neuankömmlinge bereicherten sich an allem, was ihnen über den Weg lief, ohne an die Konsequenzen zu denken oder den Kulturen, die vor ihnen hier gelebt haben, Respekt zu erweisen: die Bisons wurden abgeschlachtet bis sie nur noch eine Erinnerung waren; die Lachse so weit dezimiert, dass sie vor dem Aussterben standen; die Wälder abgeholzt; die Flüsse umgeleitet, gestaut und verpestet; und Mutter Erde aufgerissen um in ihr nach Edelmetallen zu wühlen. An dieser Einstellung hat sich bis heute leider nicht viel geändert. Genaugenommen gilt dies wohl für die gesamte Welt.

Wir alle sind für unsere Erde verantwortlich und nur gemeinsam können wir sie erhalten. Wir müssen uns auf die Stimme unseres Herzens verlassen und auf das weise Flüstern der Spirits hören. Sie werden uns den Weg weisen.

Sanna Seven Deers

http://www.whoisleonardpeltier.info/

TAMUCHX = EARTH MOTHER

IT IS SO VERY SIMPLE TO LISTEN TO OUR MOTHER AND UNDERSTAND HER WIND SONG. THE DANCE OF PEACE COMES TO THOSE WHO HEAR HER BEAUTIFUL VOICE.

DAVID SEVEN DEERS

Vor ein paar Tagen hatte ich David Seven Deers um die Erlaubnis gefragt, eines seiner "paintings" von seiner Homepage herunterladen und ausdrucken zu dürfen. Sein Bild von "Mother Earth", welche er selbst in seiner Sprache "TAMUCHX" nennt, hat es mir angetan. Je öfter ich es ansehe, desto mehr entdecke ich. Das schrieb ich ihm. Ich erwartete nicht wirklich eine Antwort, doch ich bekam sie. David Seven Deers erklärte mir, dass sein Bild - auf FB veröffentlicht - eine schlechte Qualität hätte und es ihm eine Ehre sei, mir per E-Mail ein PDF mit einer besseren Auflösung zu senden. Ich gab ihm meine Adresse und postwendend schickte er mir sein Bild.

Nun fühle ich mich sehr geehrt! Das Bild wird einen Ehrenplatz einnehmen. Ich bin nicht ganz sicher, ob er wollen würde, dass ich es hier poste; deshalb lasse ich es erst mal. Den meisten würde es wahrscheinlich eh nicht so gefallen - ist halt "indianisch"...

Für mich ist es aber eine große; sehr große Freude, dass er mir das Bild schickte. Findet Ihr vielleicht komisch aber ich musste das einfach mal loswerden, sorry...

Was heißt hier sorry, Lina? Es ist doch schön, dass Du uns an Deiner Freude teilhaben lässt. Glückwunsch zu Deiner "Errungenschaft".

Danke für Dein Verständnis, Aida!

Ich finde es auch schön,das du uns hier etwas an deinen Interessen und Vorlieben teilhaben lässt. Vielleicht darfst und willst du ja irgendwann mal das Bild posten

Ich habe bei meiner Freundin auf der Fb Seite eine schöne Seite entdeckt


https://www.facebook.com/Indian.Shaman/?pnref=story

http://www.arte.tv/guide/de/041808-004-A/wir-bleiben-bestehen-die-wahre-geschichte-der-indianer

Schaut es Euch mal an. Auf Arte+7 habt Ihr bis zum 20.06. dazu Zeit