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 Rainer Maria Rilke

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BeitragThema: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeMo 24 Nov 2008 - 9:15

das Eingangsposting lautete :

Vor lauter Lauschen und Staunen sei still,
du mein tieftiefes Leben;
dass du weißt, was der Wind dir will,
eh noch die Birken beben.

Und wenn dir einmal das Schweigen sprach,
lass deine Sinne besiegen.
Jedem Hauche gib dich, gib nach,
er wird dich lieben und wiegen.

Und dann meine Seele sei weit, sei weit,
dass dir das Leben gelinge,
breite dich wie ein Federkleid
über die sinnenden Dinge

Rilke
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeMi 14 Jan 2009 - 22:03

Ein schönes Lied, Mulan! Rose

Ich kenne es in dieser Variante:

Wie soll ich meine Seele halten, dass
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt,wenn deine Tiefen schwingen.

Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.

Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

.
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maiglöckchen48

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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeDo 15 Jan 2009 - 15:53

Siehe die Blumen,diese dem Irdischen treuen,
denen wir Schicksal
vom Rande des Schicksals leihn,-
aber wer weiß es!
Wenn sie ihr Welken bereuen,
ist es an uns,ihre Reue zu sein.
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeFr 16 Jan 2009 - 8:14

...

Nähme sie einer ins innige Schlafen und schliefe
tief mit den Dingen -: o wie käme er leicht ...


.
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Linda

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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeFr 16 Jan 2009 - 18:06

Mulan schrieb:
Liebes Lied
Wie soll ich meine Seele halten,
dass sie nicht an deine rührt?
Wie soll ich sie hinheben über dich
zu anderen Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen,
an einer fremden stillen Stelle,
die nicht weiterschwingt,
was deine Tiefen schwingen.
Doch alles was aus zwei Seiten
eine Stimme zieht.
Auf welchem Instrument sind wir gespannt
und welcher Geiger hat uns in der Hand
Oh,süßes Lied

(Rilke)


Interessieren würde mich schon, Mulan, woher deine Version dieses Gedichts stammt.
Soweit ich weiß, kann es sich hierbei nicht um die Originalfassung von Rilkes Liebes-Lied handeln.
Mehr noch - ich meine, so ergibt sich hier kein Sinn. Rainer Maria Rilke - Seite 2 Gruebe10

Lieben Gruß
Linda Rose
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Beamy

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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeSa 17 Jan 2009 - 12:15

Doch alles was aus zwei Seiten
eine Stimme zieht.


...kann nicht als Satz stehen, höchstens als Nebensatz, dann müßte jedoch statt des Punktes ein Beistrich oder Semikolon gesetzt sein verzweifelt, und ein Hauptsatz müßte folgen...hm....

Gruß
Beamy
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeSa 17 Jan 2009 - 13:11

Sorry,ich habe das Gedicht falsch abgeschrieben und was vergessen.Auf ein neues........
Liebes Lied
Wie soll ich meine Seele halten,
dass sie nicht an deine rührt?
Wie soll ich sie hinheben über dich
zu anderen Dingen?
Ach gerne möcht ich irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen,
an einer fremden stillen Stelle,
die nicht weiterschwingt
wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt,
dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
und welcher Geiger hat uns in der Hand?
oh,süßes Lied
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Linda

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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeSa 17 Jan 2009 - 13:26

Rose

Auf einmal faßt die Rosenpflückerin
die volle Knospe seines Lebensgliedes,
und an dem Schreck des Unterschiedes
schwinden die (linden) Gärten in ihr hin


Rose
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Mulan

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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeSa 17 Jan 2009 - 15:02

Östliches Taglied


Ist dieses Bette nicht wie eine Küste,
ein Küstenstreifen nur,darauf wir liegen?
Nichts ist gewiß als deine hohen Brüste,
die mein Gefühl in Schwingen überstiegen.

Denn diese Nacht,in der so vieles schrie,
in der sich Tiere rufen und zerreissen,
ist sie uns entzetzlich fremd?Und wie:
was draußen langsam anhebt,Tag geheißen,
ist das uns denn verständlicher als sie?

Man müßte so sich ineinanderlegen
wie die Blütenblätter um die Staubgefäße:
so sehr ist überall das Ungemäße
und häuft sich an und stürtzt uns entgegen.

Doch während wir uns aneinander drücken,
um nicht zu sehen,wie es ringsum naht,
kann es aus dir,kann es aus mir sich zücken:
denn unsere Seelen leben von Verrat.
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Beamy

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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeSa 17 Jan 2009 - 15:43

Die Liebende </A>



Ja ich sehne mich nach dir. Ich gleite
mich verlierend selbst mir aus der Hand,
ohne Hoffnung, daß ich Das bestreite,
was zu mir kommt wie aus deiner Seite
ernst und unbeirrt und unverwandt.

... jene Zeiten: O wie war ich Eines,
nichts was rief und nichts was mich verriet;
meine Stille war wie eines Steines,
über den der Bach sein Murmeln zieht.

Aber jetzt in diesen Frühlingswochen
hat mich etwas langsam abgebrochen
von dem unbewußten dunkeln Jahr.
Etwas hat mein armes warmes Leben
irgendeinem in die Hand gegeben,
der nicht weiß was ich noch gestern war.


Aus: Das Buch der Bilder
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeSo 18 Jan 2009 - 11:00

Unter dem gleichen Titel noch ein wunderschönes Gedicht ...

Die Liebende


Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?

Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.

Ich könnte auch noch die Sterne
fassen in mir, so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los

den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.

Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,

rufend zugleich und bange,
daß einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt.


Aus: Der Neuen Gedichte anderer Teil
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeSo 18 Jan 2009 - 13:28

Entdeckt in unserem Ostsseurlaub, am Hafen von Kühlungsborn

Rainer Maria Rilke - Seite 2 00610
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeMo 19 Jan 2009 - 22:43

.

Rainer Maria Rilke - Seite 2 Amberq10

.
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeMo 19 Jan 2009 - 22:49

.

Wie hab ich das gefühlt was Abschied heißt.
Wie weiß ichs noch: ein dunkles unverwundnes
grausames Etwas, das ein Schönverbundnes
noch einmal zeigt und hinhält und zerreißt.

Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen,
das, da es mich, mich rufend, gehen ließ,
zurückblieb, so als wärens alle Frauen
und dennoch klein und weiß und nichts als dies:

Ein Winken, schon nicht mehr auf mich bezogen,
ein leise Weiterwinkendes - , schon kaum
erklärbar mehr: vielleicht ein Pflaumenbaum,
von dem ein Kuckuck hastig abgeflogen.


.
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeSo 25 Jan 2009 - 11:28

Dame vor dem Spiegel



Wie in einem Schlaftrunk Spezerein
löst sie leise in dem flüssigklaren
Spiegel ihr ermüdetes Gebaren;
und sie tut ihr Lächeln ganz hinein.

Und sie wartet, daß die Flüssigkeit
davon steigt; dann gießt sie ihre Haare
in den Spiegel und, die wunderbare
Schulter hebend aus dem Abendkleid,

trinkt sie still aus ihrem Bild. Sie trinkt,
was ein Liebender im Taumel tränke,
prüfend, voller Mißtraun; und sie winkt

erst der Zofe, wenn sie auf dem Grunde
ihres Spiegels Lichter findet, Schränke
und das Trübe einer späten Stunde.
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeSo 25 Jan 2009 - 19:20


Ich lieb ein pulsierendes Leben,
das prickelt und schwellet und quillt,
ein ewiges Senken und Heben,
ein Sehnen, das niemals sich stillt.

Ein stetiges Wogen und Wagen
auf schwanker, gefährlicher Bahn,
von den Wellen des Glückes getragen
im leichten, gebrechlichen Kahn ....

Und senkt einst die Göttin die Waage,
zerreißt sie, was mild sie gewebt, -
ich schließe die Augen und sage:
Ich habe geliebt und gelebt!
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeFr 30 Jan 2009 - 13:17

Liebende könnten, verstünden sie's in der Nachtluft
wunderlich reden. Denn es scheint, daß uns alles
verheimlicht. Siehe, die Bäume sind: die Häuser,
die wir bewohnen, bestehen noch. Wir nur
ziehen allem vorbei wie ein luftiger Austausch.
Und alles ist einig, uns zu verschweigen, halb als
Schande vielleicht und halb als unsägliche Hoffnung.
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeFr 6 Feb 2009 - 11:48

Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge
und keine Heimat haben in der Zeit.
Und das sind Wünsche: leise Dialoge
täglicher Stunden mit der Ewigkeit.

Und das ist Leben. Bis aus einem Gestern
die einsamste Stunde steigt,
die, anders lächelnd als die andern Schwestern,
dem Ewigen entgegenschweigt.
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeDo 12 Feb 2009 - 18:21

Graue Dämmerungen hangen
überm weiten Wiesenplan, -
müd, mit rotgelaufnen Wangen
kommt der Tag im Westen an.

Atemlos dort sinkt er nieder
hinter Hängen goldumsäumt,
seine lichtermatten Lider
fallen mählich zu. - Er träumt. -

Träumt manch sonnig Traumgebilde..
Leis vom Himmel schwebt dahin
jetzt die Nacht und neigt sich milde,
Sterne lächelnd über ihn...
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeDo 12 Feb 2009 - 18:23

Weltenweiter Wandrer,
walle fort in Ruh..........
Also kennt kein andrer
Menschenleid wie - du.

Wenn mit lichtem Leuchten
du beginnst den Lauf.
schlägt der Schmerz die feuchten
Augen zu dir auf.

Drinnen liegt - als riefen
sie dir zu: versteh ! -
tief in ihren Tiefen
eine Welt von Weh.........

Tausend Tränen reden
ewig ungestillt, - -
und in einer jeden
spiegelt sich dein Bild.
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeFr 6 März 2009 - 12:19

Der Tod ist groß
Wir sind die Seinen
Lachenden Munds
Wenn wir uns mitten im Leben meinen
Wagt er zu weinen
Mitten in uns

Rainer Maria Rilke - Seite 2 0201lu13

O Herr
Gib jedem seinen eignen Tod
Das Sterben
Das aus jenem Leben geht
Darin er Liebe hatte
Sinn und Not


.
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeDo 12 März 2009 - 8:06

Alles Erworbne bedroht die Maschine, solange
sie sich erdreistet, im Geist, statt im Gehorchen, zu sein.
Dass nicht der herrlichen Hand schöneres Zögern mehr prange,
zu dem entschlossenern Bau schneidet sie steifer den Stein.

Nirgends bleibt sie zurück, dass wir ihr ein Mal entrönnen
und sie in stiller Fabrik ölend sich selber gehört.
Sie ist das Leben, - sie meint es am besten zu können,
die mit dem gleichen Entschluss ordnet und schafft und zerstört.

Aber noch ist uns das Dasein verzaubert; an hundert
Stellen ist es noch Ursprung. Ein Spielen von reinen
Kräften, die keiner berührt, der nicht kniet und bewundert.

Worte gehen noch zart am Unsäglichen aus...
Und die Musik, immer neu, aus den bebendsten Steinen,
baut im unbrauchbaren Raum ihr vergöttlichtes Haus.


.
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeFr 20 März 2009 - 11:11

In der Schule mußte ich das vorstehende Gedicht einmal interpretieren. verzweifelt

Inzwischen verstehe ich es wenigstens ein bißchen. MSN-Lachen
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeDi 5 Mai 2009 - 15:51

Will dir den Frühling zeigen,
der hundert Wunder hat.
Der Frühling ist waldeigen
und kommt nicht in die stadt.

Nur die weit aus den kalten
Gassen zu zweien gehn
und sich bei den Händen halten -
dürfen ihn einmal sehn.
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeMi 6 Mai 2009 - 16:43

Rainer Maria Rilke - Seite 2 298802
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BeitragThema: Re: Rainer Maria Rilke   Rainer Maria Rilke - Seite 2 Icon_minitimeSo 17 Mai 2009 - 23:46

O wie war ich Eines,
nichts was rief und nichts was mich verriet;
meine Stille war die eines Steines,
über den der Bach sein Murmeln zieht.



Rainer Maria Rilke - Seite 2 Vagelc10


Aber jetzt in diesen Frühlingswochen
hat mich etwas langsam abgebrochen
von dem unbewußten dundlen Jahr.
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der nicht weiß was ich noch gestern war.
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